Das Leben ist ein ständiger Kampf, der jeden Tag neu ausgefochten wird. Unsere kleinen Leben sind gefüllt mit Kämpfen gegen die Bürokratie, die Schwiegermutter und die Migräne, die durch das Leuchten des Handybildschirms in unseren Augen entsteht. Doch es gibt einen Kampf, der all diese Konflikte übertrifft – die unsterbliche Treue zu unserem Idol, auch wenn dieses in einen skandalösen Dreckhaufen gestolpert ist.
Bewährte Unterstützung in skandalösen Zeiten
Sieh an, sieh an, was wir hier haben! Ist es nicht wunderbar, meine sehr verehrten Damen und Herren, wie wir uns als stets treue Fans verpflichtet fühlen, zu unseren hochverehrten Idolen zu stehen, selbst wenn sie eine Straftat begehen? Ja, ob sie es schaffen, das unentdeckte dritte Bein wachsen zu lassen, oder plötzlich die Erde für flach erklären, wir sind da – so treu wie ein Hund, der seinem Herrchen trotz des heruntergefallenen Steak hinterher bellt.
Stellen Sie sich das einmal bildlich vor: Sie sitzen dort, Tippen Ihren wohl durchdachten Tweet: “Wir stehen hinter dir, Justin Bieber, auch wenn du mit der kürzlichen Ziegenentführung in Verbindung gebracht wirst”. Sie lehnen sich zurück, legen die Hände in den Schoß und blasen imaginären Staub von den Fingern, während Sie die Tapferkeitsmedaille für unermüdliche Unterstützung, die irgendwo in der Post unterwegs ist, förmlich schon spüren können.
Ist das nicht absurd? Und doch grandios? Also, herzlichen Glückwunsch, Sie stehen gerade im Mittelpunkt der blinden Treue. Machen Sie sich bereit für die standing ovations. Die Ziegen der Welt werden sich bedanken.
Der Hilferuf in 280 Zeichen
Können wir für einen Moment innehalten und uns fragen: Kümmert sich unser Idol wirklich um uns? Glauben wir ernsthaft, dass unser 280-Zeichen Hilferuf in der endlosen Weite des Internets das Herz von Justin Bieber, Miley Cyrus oder Angela Merkel berührt? Visualisieren Sie es, liebe Leser. Angela Merkel, in ihrem bescheidenen Wohnzimmer, hält inmitten der morgendlichen Nachrichtenüberflutung inne. Sie liest Ihren Tweet und eine Welle der Erleichterung überkommt sie: “Ach, schau mal, da steht jemand hinter mir. Jetzt kann ich in Ruhe schlafen gehen.”
Es ist so lächerlich, dass es schon wieder tragikomisch ist. Wir sitzen hier, eingekeilt in unsere kleinen, selbstgemachten Twitter-Fortressen, bereit, den digitalen Don Quixote zu mimen und gegen die imaginären Windmühlen des Skandals zu kämpfen. Und währenddessen sitzt unser Idol wahrscheinlich in einem bequemen Sessel, lässt sich die Zehennägel feilen und kichert über den neuesten Meme-Trend. Wenn das nicht der Gipfel der Ironie ist, weiß ich auch nicht weiter.
Skandalfahne hoch! Oder warum jeder ein kleiner Richter sein will
Schalten wir kurz in den alternativen Universum-Modus und werfen wir einen Blick auf die besonders engagierten Wesen, die wir liebevoll “Idol-Gegner” nennen. Diese entzückenden Kreaturen, die jeden Skandal mit einer Begeisterung feiern, die man sonst nur bei der Ankündigung eines neuen iPhone-Modells sieht. Sie schwenken ihre imaginierten Fahnen und trommeln mit ihrem Finger auf das Smartphone-Display, dabei brüllen sie “Schuldig!” wie der ungeduldige Nachwuchs eines aus “Game of Thrones” verstoßenen Königs.
Sie müssen sich diese Situation bildlich vorstellen: Der Idol-Gegner sitzt auf seinem Thron, auch bekannt als abgewetztes Sofa, in der Hand hält er seine Waffe, ein Smartphone mit einer Twitter-App. Er ist bereit für den Kampf, bereit, die Gerechtigkeit in die Welt zu bringen – so sieht er sich zumindest.
Das Schöne daran ist, dass diese selbsternannten Richter, Staatsanwälte und Juries nicht einmal Beweise brauchen. Ach was, Beweise! Ein Gerücht, ein flüchtiger Verdacht, ein unscharfes Foto – das ist das Rüstzeug, um auf den fahrenden Skandalzug aufzuspringen. Stellen Sie sich vor, wie sie mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke sitzen, eifrig darauf bedacht, das nächste Rätsel im Dan-Brown-Stil zu lösen, nur um die dunkle Seite des Idols zu enthüllen. Die Tapferkeit! Der Mut! Die absolute Hingabe an die Sache! Man kann es einfach nicht anders sagen: diese Leute sind wahre Helden unserer Zeit. Oder zumindest in ihrer eigenen, kleinen, selbstgeschaffenen Welt.
Die ultimative Frage
Jetzt fragen Sie sich sicher: Warum machen wir das alles? Warum verteidigen wir unser Idol so vehement, selbst wenn es gerade das größte Verbrechen seit dem Diebstahl der Kronjuwelen begangen hat? Und warum sind wir so schnell bereit, andere zu verurteilen, nur auf der Grundlage von Gerüchten und Halbwahrheiten?
Die Antwort ist simpel: Wir lieben das Drama. Der Skandal, das Drama, das Chaos – es gibt uns das Gefühl, lebendig zu sein. Es ist, als würden wir in einem nie endenden Fernsehfilm leben, und wir können nicht genug davon bekommen.
So funktioniert unsere Welt. Und solange es Idole, Skandale und Twitter gibt, wird es immer Menschen geben, die bereit sind, die weiße Rüstung anzuziehen und “Wir stehen hinter dir!” zu tweeten, oder die Schwarze, um lautstark “Schuldig!” zu schreien. Also lassen Sie uns das Popcorn holen und die Show genießen. Denn am Ende des Tages ist es doch nur ein großes, unterhaltsames Theater.
Haftungsauschluss: Dieser Artikel ist natürlich rein satirisch und ironisch gemeint. Es gibt weitaus wichtigere Themen auf dieser Welt, die unsere Aufmerksamkeit und Energie verdienen. Also bevor Sie jetzt Ihren virtuellen Speer ergreifen und in den Krieg der Idole ziehen, denken Sie bitte daran: Es gibt Dinge wie den Klimawandel, Armut und Ungleichheit, die unsere volle Aufmerksamkeit und Energie benötigen. Satire hat ihre Rolle, uns zum Lachen zu bringen und unseren Alltag etwas erträglicher zu machen, aber lassen Sie uns nicht vergessen, was wirklich zählt.
